Erzieherische Hilfen

 

Kurzkonzept zu iN & AuT

iN & AuT – intensive Auszeit im Rahmen des §34 SGB VIII
auf Pratolungo im Süden der Toskana durch das Antonia-Werr-Zentrum

„iN&AuT“ = intensive Auszeit Toskana

für besonders herausfordernde Mädchen und junge Frauen
Das Antonia-Werr-Zentrum bietet intensive und individuelle Maßnahmen für Mädchen und junge Frauen in der Toskana an. Diese Maßnahme ist speziell für Mädchen und junge Frauen aus dem Antonia-Werr-Zentrum angelegt, die eine Auszeit zur Neuorientierung benötigen, aktu­ell nicht mehr in der Gruppe führbar oder die Anforderungen in der Gruppe nicht bewältigen sowie mit den Strukturen der heilpädagogisch-therapeutischen Gruppe zunehmend oder noch überfordert sind und vorübergehend ein kleines intensives Setting benötigen.
Wir möchten eine Rückbesinnung an die Anfangsmotivation und die damit ver­bundenen Ziele anregen. Die Mädchen sollen losgelöst von der aktuellen Grup­pendynamik und den Mustern, wieder mit sich in Verbindung kommen, Perspektiven und Ziele entwickeln oder aktuelle innere Prozesse sortieren kön­nen.
Aus dem Grundsatz heraus, Beziehungsabbrüche zu vermeiden, ist diese be­sondere Form der Auszeit und intensiven Settings gekennzeichnet durch eine exklusive professionelle Beziehung in Form einer 1:1 Betreuung.
Die Durchführung der Maßnahme erfolgt durch eine festangestellte pädagogi­sche Fachkraft mit langjähriger Erfahrung im Bereich der Kinder – und Jugend­hilfe.
Die Mindestlaufzeit beträgt 4 Wochen und ist auf maximal 12 Wochen ange­legt.
Die Maßnahme orientiert sich an den besonderen Problemlagen und Bedürfnissen der Jugendlichen, sowie den individuellen Entwicklungszielen, die vorbereitend im Rahmen einer interdisziplinären Erziehungsplanung unter Einbezug der Jugendlichen erstellt werden.
Die traumapädagogischen Standards sind Grundlage der intensiven Auszeit.

Rechtliche Basis und Finanzierung
Die Maßnahme findet im Rahmen der Unterbringung nach § 34 SGB VIII als individuelle Auszeit im Ausland in einem 1:1 Setting (Hilfe zur Erziehung im Ausland) statt.
Die Maßnahme ist im Rahmen der Betriebserlaubnis durch die zuständige Heimaufsicht genehmigt.
Die Finanzierung der Maßnahme wird zwischen der Einrichtung, dem Leis­tungserbringer und dem Kostenträger vereinbart. Grundlage sind unsere Leis­tungs-, Entgelt- und Qualitätsentwicklungsvereinbarungen. Das entsprechende Entgelt errechnet sich auf der Grundlage des bestehenden Pflegesatzes für die Jugendliche zuzüglich der Kosten für das Projekt, der Sach- und Personalkos­ten in Form von Fachleistungsstunden. Der bestehende stationäre Platz in der Einrichtung ist obligat weiterhin der Platz der Jugendlichen auf den sie ent­sprechend des Konzeptes zurückkehrt. Der Platz wird freigehalten und nicht extra verrechnet.
Tagessatz = der jeweils gültige Satz für einen therapeutischen Platz zzgl. einer individuell zu vereinbarenden Anzahl von Fachleistungsstunden.
Der Pflegesatz wird entsprechend den Entgeltverhandlungen des therapeuti­schen Satzes, sowie der Fachleistungsstunden jährlich angepasst.

Ort/Umgebung – „Freilufträume“ (www.freiluftraeume.de)
Auf Pratolungo, einem Südwesthang im Süden der Toskana, zwischen Monte Amiata und dem thyrenischen Meer, befindet sich die erste Freiluftpension Eu­ropas. Hier wurden Naturräume aus der wild gewachsenen Macchia heraus ge­arbeitet.
In einer neuen Umgebung mit neuen Herausforderungen, Eindrücken und Er­fahrungen und somit ganz neuen Mitteln und Wegen wird an den Hilfeplanzie­len und letztlich an der Rückführung in die heilpädagogsich-therapeutische Gruppe gearbeitet.
Durch das Leben in einem anderem Land, einer anderen Landschaft und ganz neuem Umfeld ist die Jugendliche ganz auf sich zurückgeworfen und muss sich letztlich ganz neu orientieren und ausrichten. Ihre bisherigen destruktiven Überlebens- und Handlungsstrategien sind an diesem Ort und in dem neuen Setting nicht mehr wirksam und es müssen alternative Muster aufgebaut werden und korrigierende Erfahrungen sind möglich.
Gerne können Sie das ausführliche Konzept bei uns anfordern.
Text: Antonia-Werr-Zentrum GmbH
Fotos: Lisa Katharina Breu

         

Erfahrungsbericht Toskana ZEIT HABEN SICH SELBST NEU ZU ENTDECKEN

Manchmal ist einfach alles zu viel. Dann nervt alles und jeder und es gibt scheinbar keinen Ausweg. In solchen Momenten können die Mädels im AWZ vielleicht sogar von ihren Lieblingserzieherinnen kaum noch Hilfe annehmen. Das Projekt In & AuT bietet jedes Jahr im Sommer einigen Mädchen aus dem AWZ eine Auszeit in der Toskana an. An einem sehr ruhigen Platz mitten in der Natur können sie mal ganz zur Ruhe kommen und sich auf sich selbst besinnen. Hier sind sie weit weg von allem, was im Alltag schon mal das Leben schwer macht.
Die jungen Frauen können ausspannen und in aller Ruhe an ihren selbst gesetzten Zielen arbeiten.
Dabei werden sie in intensiver eins-zu eins Betreuung von Lisa Breu unterstützt. Es gibt viele Gespräche, sei es auf gemeinsamen Fahrten oder abends am Feuer. Die Mädchen sind eingebunden in einen ganz neuen, abwechslungsreichen Alltag. Sie begegnen Menschen, die sie ganz neutral sehen und bei denen sie sich selbst auch neu präsentieren können. Hier ist es egal was bisher war.
In der Ruhe finden die Mädchen Zugang zu ihren heilen Anteilen. Die Natur und die Tiere tragen ihren Teil dazu bei, trösten und bringen zum Lachen. In der ersten Zeit nach ihrer Ankunft dürfen die jungen Frauen erst mal ganz in Ruhe ankommen. Ausschlafen im eigenen kleinen Holzhäuschen ist angesagt, den Platz und die Leute kennen lernen. Sich an das ganz andere Leben unter freiem Himmel gewöhnen. Die Freiluftdusche erkunden und die Scheu davor verlieren. Manch eine ist zunächst etwas ängstlich, wenn es heißt im Dunkeln mit der Taschenlampe über den Platz zu laufen. Vor allem, wenn es sein kann, dass einem auf dem Weg zum Häuschen schon mal ein Reh begegnen kann. Aber alle schaffen es, in erstaunlich kurzer Zeit, damit klar zu kommen. Das macht mutig und hilft, das eigene Leben in der Gruppe nochmal neu zu betrachten. Viele Mädchen sagen nach einer Weile, dass sie merken wie gut sie es eigentlich haben. Wie wertvoll es ist wenn man z.B. einfach immer genug Wasser, eine warme Dusche und eine Steckdose hat. Nach der Eingewöhnungszeit beginnen Lisa und die Mädels anhand von aktuellen Situationen ganz behutsam an den wichtigen Themen zu arbeiten. Da die Mädchen rund um die Uhr mit der gleichen Person leben, lernt man sich schnell kennen. Im Alltag auf Pratolungo gibt es ständig Herausforderungen und Situationen die nicht geplant sind. Mal laufen die Esel weg, mal kommt überraschend Besuch oder es ist mal wieder der Traktor kaputt. All diese Situationen werden gemeinsam gemeistert und durchlebt, ob es nun schöne Überraschungen sind oder eher nicht. Dabei lernen die Mädchen unter anderem kreativ und flexibel zu sein. Möglichst immer eine Lösung zu finden – und im besten Fall sogar mit Humor – das ist Lisas Ziel bei Herausforderungen. Weil Lisa immer nur ein Mädchen betreut, wird hier jede einzelne ganz besonders wahrgenommen. Und für jede gibt es etwas besonderes zu entdecken. Oft sind es die Tiere, oder die Situation einen Menschen mal ganz „für sich“ zu haben.
Lisa geht mit den Mädchen auf Entdeckungsreise:
Was ist es, das mir ganz besonders gut tut?
Was passiert da eigentlich mit mir, wenn ich Stress kriege?
Wie wäre es, wenn ich mich mal nur auf mich selbst konzentriere?
Kann ich eigentlich lernen, selbst zu entscheiden, worauf ich meine Aufmerksamkeit richte?
All diese Fragen werden in aktuellen Situationen gemeinsam betrachtet. Oft lernen die Mädels von ganz alleine, wie sie ein Stück wachsen können. Und wie schön es ist, die Verantwortung für sich selbst ein wenig mehr zu übernehmen.
Eine wichtige Rolle spielen (wie gesagt) auch die Tiere. Celina zum Beispiel erzählt: „Als ich eine sehr schlechte Nachricht von zu Hause bekam, und es mir so richtig schlecht ging, haben mir die Tiere echt geholfen. Zu Hause wäre mir wahrscheinlich alles egal gewesen, vielleicht hätte ich mir auch was angetan. Aber hier kam der Kater zu mir, als würde er merken, dass ich ihn brauche.
Ich kann immer mal wieder eine Katze oder einen Esel streicheln, und in manchen Momenten beruhigt einen das mehr als ein Mensch. Man hat eben das Gefühl, dass sie einem zuhören und einen verstehen.“ Das italienische Leben – ganz schön anders!
Am Anfang ist das oft etwas verwirrend. Alles ist sehr spontan, es gibt viele Einladungen und dauernd lernt man neue Leute kennen. Aber mit der Zeit kennt man die meisten und merkt, dass man einfach dazu gehört. Die Menschen denen man begegnet sind sehr offen und man fühlt sich wirklich willkommen. Celina sagt: „Es sollen ganz viele Mädels hier her kommen, dann können wir das Italienische mitnehmen und an andere weiter geben. Dann würden die Menschen in Deutschland auch offener werden und Neue nicht immer so beäugen.“ Mal ganz ohne Handy sein… das wäre für die Mädels natürlich gar nicht denkbar. Aber umso erstaunlicher ist es, dass nach dem ersten Ärger alle gut damit klar kommen, wenn sie es weniger nutzen können als zu Hause. Es gibt keine „normale“ Steckdose, und man muss schon schauen wie lange so eine Akkuladung hält. Es kommt sogar vor, dass die Handyzeiten gar nicht mehr so wichtig sind. Man lernt neue Menschen kennen und ist sowieso den ganzen Tag beschäftigt. Und was bringt das ganze für zu Hause?
Viele der jungen Frauen nehmen ein neues Selbstbewusstsein mit. Sie haben sich selbst besser kennen gelernt und können besser „bei sich“ bleiben. Celina erzählt von einem Mädel, das viel gelassener war als sie aus der Toskana zurück kam. Sie hatte vorher immer das Gefühl gehabt, dass niemand für sie da sei. Nach ihrem Aufenthalt im Projekt In&AuT konnte sie sich sogar für ihr vorheriges Verhalten entschuldigen. Und sie konnte der Gruppe zeigen, dass sie wirklich etwas ändern möchte.
Einfach mal nur man selbst sein, und staunen wie viel tolles in einem steckt Freude daran finden, gut für sich selbst zu sorgen Die Entdeckung machen, dass es gut tut, den Menschen ein Lächeln zu schenken.
Und überhaupt: sich über das eigene Leben freuen.
Das sind Impulse, die man mit nach Hause nehmen kann…

Katharina Breu, Soz. Pädagogin
und Celina
Fotos: Lisa Katharina Breu

Inobhutnahmestelle im Antonia-Werr-Zentrum

Gesetzliche Grundlage: § 42 SGB VIII
Die Inobhutnahme ist eine vorläufige Maßnahme zum Schutz von Kindern und Jugendlichen mit klärender Funktion.
„(1) Das Jugendamt ist berechtigt und verpflichtet, ein Kind oder einen Jugendlichen in seine Obhut zu nehmen, wenn
1. das Kind oder der Jugendliche um Obhut bittet oder
2. eine dringende Gefahr für das Wohl des Kindes oder des Jugendlichen die Inobhutnahme erfordert und
a) die Personensorgeberechtigten nicht widersprechen oder
b) eine familiengerichtliche Entscheidung nicht rechtzeitig eingeholt werden kann“.

Im Zusammenwirken mit den Jugendämtern nehmen die Fachkräfte der Einrichtung den Schutzauftrag nach § 8a Abs.1 u. 2 SGB VIII in entsprechender Weise wahr und ziehen bei der Abschätzung des Gefährdungsrisikos die für die Einrichtung benannte erfahrene Fachkräfte hinzu. Die Maßnahme basiert auf den beschriebenen rechtlichen Grundlagen, richtet sich nach den Empfehlungen des Bayerischen Landesjugendamtes, dem Konzept der Antonia-Werr-Zentrum GmbH und den betreffenden Schnittstellen des Qualitätsmanagement und der Organsisationsstruktur der gesamten GmbH. Mitgeltend: § 1666 BGB, UN-Kinderrechtskonvention, Bundeskinderschutzgesetz

Zielgruppe und Aufnahmemodus
Kinder und Jugendliche werden in der Regel aufgrund einer akuten Gefährdung des Kindeswohles kurzfristig und vorübergehend untergebracht, wobei die Zeit der Inobhutnahme intensiv dazu benutzt werden muss, Perspektiven einer dauerhaften Beziehungsgestaltung in die Wege zu leiten (Erziehungsberatung, Hilfe zur Erziehung, Fremdunterbringung).
Jedes Mädchen bekommt bei Aufnahme ein „Starterpaket“, eine kleine Broschüre in der viele Fragen beantwortet werden, die sich den Mädchen aus unserer Erfahrung stellen. Sie werden informiert über ihren Aufenthalt, ihre rechtliche Situation, die Gruppenregeln und viele Hilfestellungen, die den Aufenthalt erleichtern sollen und einen soweit als möglich transparenten und sicheren Ort gestalten sollen. Außerdem werden darin Schritte angebahnt, eigene Ziele zu entwickeln und im Sinne eines traumapädagogischen Selbstverstehens die zurückliegende Zeit zu betrachten.
Aufgenommen werden Mädchen in der Regel vom 9. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr, bei denen ein vorübergehender Aufenthalt aufgrund einer akuten Krisensituation notwendig ist, das bedeutet u. a.
• Verdacht auf körperliche Gewalt
• sexueller Missbrauch
• Selbstgefährdung
• ausgeprägte Dissozialität und Delinquenz
• Verwahrlosung (psychisch wie physisch), Vernachlässigung
• Schulverweigerung
• Entweichen von zu Hause oder aus anderen Heimen und Pflegestellen
In Ausnahmefällen werden auch Kinder, Säuglinge mit ihren Müttern aufgenommen.
Nicht aufgenommen werden Jugendliche, die unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol stehen, akut erkrankt (z.B. ansteckende Krankheiten)sind, sowie sich in einem psychischen Ausnahmezustand befinden, der eine Eigen- oder Fremd-gefährdung darstellt. Ebenso entspricht eine geistige Behinderung nicht der Indikation unserer Inobhutnahmestelle. Diese werden ihrer Problemlage entsprechend durch das Jugendamt anderen Einrichtungen zugeführt.
Die Leitung bzw. ihre Vertretung ist berechtigt, die Aufnahme alkoholisierter oder in einem psychischen Ausnahmezustand befindlicher Mädchen abzulehnen.
Die Inobhutnahme ist Teil einer umfassenden Krisenintervention. Anlass kann sein, dass sich Minderjährige an Jugendämter oder Inobhutnahmestellen wenden. Manche Mädchen werden direkt durch das Jugendamt oder die Polizei in die Inobhutnahme gebracht.
Selbstverletzendes Verhalten ist kein Ausschlusskriterium. Dafür haben wir ein eigens entwickeltes traumapädagogisches Konzept, welches sich nachgewiesen positiv auswirkt. Wenn das selbstverletzende Verhalten mit suizidalen Absichten verbunden ist, liegt eine psychiatrische Indikation vor und bedarf einer entsprechenden Behandlung, die wir nicht leisten können.
Der Aufenthalt eines in Obhut genommenen Mädchens sollte so kurz wie möglich sein. Dies ergibt sich daraus, dass die Unterbringung nur vorübergehend sein kann. Unsicherheiten, welche die weitere Lebensplanung betreffen, sollten im Interesse der Jugendlichen aus fachlicher Sicht so bald als möglich geklärt und die Übergänge begleitet werden.
Das Jugendamt hat die Personensorge- oder Erziehungsberechtigte unverzüglich von der Inobhutnahme zu unterrichten (§ 42 Abs. 2 Satz 2 SGB VIII).
Die Unterrichtungspflicht wird mit dem zuständigen Jugendamt abgestimmt. In der Regel übernimmt dies die Fachkraft des Jugendamtes.
Das in Obhut genommene Mädchen hat einen Rechtsanspruch auf die Benachrichtigung einer Person seines Vertrauens (§ 42 Abs. 1 Satz 3 SGB VIII).
Die Abteilung der Inobhutnahme-Stelle wird selbständig neben den heilpädagogisch-therapeutischen und therapeutischen Innenwohngruppen im Antonia-Werr-Zentrum geführt.
Ebenso stehen alle Räumlichkeiten des Zentrums zur Nutzung zur Verfügung. So kann die Turnhalle, die Mädchenbibliothek, Gruppenräume, Kreativwerkstatt, Fitnessraum etc. von den Mädchen in Begleitung einer pädagogischen Fachkraft genutzt werden. Ebenso ist eine Einzeltherapie, psychologische Testungen ein abgestimmtes zielorientiertes Clearing und eine Beschulung möglich.

Erreichbarkeit/Aufnahme:
Die Mitarbeiterinnen sind rund um die Uhr für Jugendämter, Eltern, Polizei, Beratungsstellen erreichbar und kurzfristig zur Aufnahme der Jugendlichen bereit.
Ein Bereitschaftsdienst der Leitung ist an 365 Tagen/24 h geregelt. Die Mitarbeiterinnen können das ganze Jahr, rund um die Uhr eine zuständige Leitung in Rufbereitschaft erreichen.
Das oberste Ziel unseres Angebotes ist schnelle Hilfe im Sinne einer Krisenintervention, wie auch den Mädchen und jungen Frauen einen soweit als möglich sicheren Ort zu bieten, Beruhigung, Stabilisierung und allparteiliche Begleitung des jungen Menschen.
Erste Schritte sind darin meist erst die Erfüllung der Grundbedürfnisse, wie Ernährung, ein wohliger Schlafplatz, Kleidung, Hygiene, Zuwendung und ein wertfreies und wohlwollendes Angenommensein in der momentanen Situation.
Uns ist es wichtig, dass die Mädchen ihre Erfahrungen, ihre oft schwer verständlichen Verhaltensweisen, ihre Minderwertigkeitsgefühle, die zur Unfähigkeit im Handeln oder unangemessenen Verhaltensweisen führten, aussprechen können.
Wir versuchen, Möglichkeiten aufzuzeigen, um neue Wege zu erkennen, zu ermutigen, dass Selbsthilfe möglich ist, dass Kräfte im Mädchen mobilisiert werden, um sich selbst anzunehmen und die Auseinandersetzung mit der Umwelt zu wagen.
Durch die beruhigte Atmosphäre ist es möglich, Situationen zu klären und im Gespräch die bisherigen Erfahrungen zu reflektieren. Ein wichtiger Moment liegt in der Beziehungsgestaltung durch die pädagogische Fachkraft mit dem Ziel, für die Mädchen Ansprechpartnerin für ihre Nöte zu sein, Konflikte in den Beziehungen aufzudecken und die Balance zwischen Nähe und Distanz, Rückzug und Leistungsanforderungen zu halten.

Grundlegende Konzepte und Prämissen:
• Wertschätzung der Lebensleistung und der herausfordernden Lebensumstände
• Ressourcen- und lösungsorientierter Ansatz
• Traumapädagogischer Ansatz
• Selbstbemächtigung und gemeinsames Verstehen
• Der soweit als möglich sichere Ort
• Partizipation und Transparenz
• Krise als Chance

Text Anja Sauerer
Foto Vogelsolutions

Ambulante Hilfen

Ambulante Hilfen

Im Sinne der „Hilfe zur Selbsthilfe“ stärken wir Kinder, Jugendliche, Alleinerziehende und Familien in den ambulanten Hilfen.

Unser sozialpädagogisches Team bietet Unterstützung bei:

  • der Förderung von Entwicklungspotentialen
  • der Erweiterung von Konfliktlösungsstrategien
  • der Verringerung von Belastungen
  • der Stärkung von Erziehungsfähigkeit
  • der Aktivierung von Ressourcen
  • Umgang mit Traumata

und beim Ausbau von Kompetenzen, die zu einer glücklicheren und eigenverantwortlicheren Lebensführung verhelfen.

Ebenso bieten wir Hilfe für Pflegeeltern- bzw. Pflegeelterncoachings an.

 

Unsere Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe nach § 27 SGB VIII i. V. m.:

  • Sozialpädagogische Familienhilfe § 31
  • Professionelle Erziehungsbeistandschaft § 30
  • Hilfe für junge Volljährige, Nachbetreuung § 41
  • Eingliederungshilfe § 35 a

Pflegeelterncoaching in Absprache mit dem Jugendamt.

Flyer_ambulante_Hilfen

Foto: Antonia-Werr-Zentrum GmbH

Anfrage oder Informationen:
Außenstelle Würzburg
Andrea Kalbhenn-Link
Telefon: 0160/5266578
Fax: 0931/70524580