Antonia-Werr-Zentrum feiert 65. Geburtstag von Gesamtleiterin Sr. Agnella Kestler

10. Mai ist auch Jubiläumstag der Einweihung des Antonia-Werr-Zentrums – Die gesamte Hausgemeinschaft des Antonia-Werr-Zentrums in St. Ludwig versammelte sich am 10.5.06 im Theatersaal, um den 65. Geburtstag von Sr. Agnella Kestler, der Gesamtleiterin des Antonia-Werr-Zentrums zu feiern. Sr. Gundola Vorndran, die neue Konventsoberin begrüßte alle Anwesenden, besonders aber die Generaloberin der Oberzeller Franziskanerinnen, Sr. Veridiana Dürr, und natürlich die Jubilarin.

Alfred Hußlein, der stellvertretende Gesamtleiter der Einrichtung hielt die Laudatio auf Sr. Agnella.

Vor 45 Jahren trat sie dem Orden der Oberzeller Franziskanerinnen bei, 38 Jahre ist sie nun in St. Ludwig, seit 23 Jahren Gesamtleiterin der Einrichtung, die sie unter ihrer Führung zu einem „Flaggschiff“ der Jugendhilfe in Bayern ausgebaut habe. Hußlein zeigte das Wirken von Sr. Agnella an einigen Beispielen auf: So sei ihr die Zusammenarbeit der drei Bereiche Erzieherische Hilfen, Schule und Ausbildung ein großes Anliegen, sie lege Wert auf klare Strukturen und Zuständigkeiten und fördere die Kompetenz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrem jeweiligen Bereich. Vor 9 Jahren begann unter ihrer Leitung der umfassende Um- und Neubau, der mit der Einweihung 2003 abgeschlossen wurde. Ergebnis ist ein freundlich gestaltetes heilpädagogisches Zentrum, in dem sich die betreuten Mädchen und jungen Frauen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Gäste wohl fühlen.

In Zeiten schwieriger wirtschaftlicher Verhältnisse ist Sr. Agnella die Zukunftssicherung des Zentrums ein wichtiges Anliegen. Dazu gehört neben einem realistischen und kostendeckenden Pflegesatz der im Sommer 1995 gegründete Förderkreis mit inzwischen fast 300 Mitgliedern und einer Spendensumme von bereits über 500.000 Euro.

Neben dem Bau und den Finanzen ist Sr. Agnella die Atmosphäre, das menschliche Miteinander, das pädagogische Niveau und die Qualität der geleisteten Arbeit ein großes Anliegen. Besuchergruppen können sich davon immer wieder ein Bild machen, wichtigstes Kriterium ist jedoch die Zufriedenheit der betreuten Mädchen und jungen Frauen sowie deren Familien und der einweisenden Jugendämter. Die Anerkennung und Bedeutung der Einrichtung zeigt sich auch darin, dass Sr. Agnella, aber auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in vielen Gremien federführend mitarbeiten und dort eine starke Stimme haben.

Gestützt wird Sr. Agnella von ihrer Ordensgemeinschaft, der sie seit 2001 als Generalvikarin an der Seite von Generaloberin Sr. Veridiana Dürr vorsteht. So war auch Sr. Veridiana extra angereist und gratulierte Sr. Agnella auch im Namen ihrer 300 Mitschwestern.

Umrahmt wurde die Feier von einer Musikgruppe aus Mitarbeiterinnen und Betreuten. Eine kurzweilige Weltreise mit allen Sinnen, angeführt von Sr. Regina Grehl und präsentiert von Mädchen und Mitarbeiterinnen, führte Sr. Agnella zum Geschenk der gesamten Einrichtung an sie, einer Wohlfühlwoche, in der sie ihre von den Arbeitsbelastungen gezeichnete Gesundheit wieder aufbauen kann.

In ihren Dankesworten erinnerte Sr. Agnella am Schluss daran, was ihr selbst am wichtigsten ist: inne zu werden, welche Kraft in jeder einzelnen steckt, und dass Gott zu jedem Menschen „Ja“ sagt, auch wenn alle anderen zu einem „Nein“ sagen. Sie machte Mut, dass es mit dem Antonia-Werr-Zentrum weiter gehen wird, auch in stürmischen Zeiten. Dann erinnerte sie an den Einweihungstag vor genau 40 Jahren und dankte allen für ihren Einsatz in dieser Zeit.